Die Königskette ist der ganze Stolz der Schützenbruderschaft.
Zu diesem Thema ist sicherlich ein kurzer Rückblick interessant, entnommen aus der Dorfchronik 1973. Dieses Wenholthausener Heimatbuch wurde von Josef Quinkert und Johannes Siepe verfasst und von der Schützenbruderschaft zum damaligen 225 jährigen Jubiläum herausgegeben.
Die erste Plakette der Königskette stammt aus dem Erneuerungsjahr 1748;
daher auch das Jubiläumsfest 1973. (Zwischenzeitlich wurde jedoch festgestellt, dass die Bruderschaft mindestens seit 1654 existiert.)
Auf dieser ersten bekannten Plakette sind sowohl der Schutzpatron unseres Vereines, St. Sebastianus wie auch die Jahreszahl 1748 eingraviert. Dass diese Kette incl. vieler alter, historisch wertvoller Medaillen noch im Vereinsbesitz ist, haben wir Frau Theresia Klauke-Becker zu verdanken.
Zum Ende des 2. Weltkrieges erbeuteten amerikanische Soldaten den Panzerschrank der Spar- und Darlehnskasse, welche im Hause Dünnebacke untergebracht war.
Inhalt u. a. auch die Königskette mit einigen hundert Plaketten.
Eine große Anzahl dieser Plaketten soll entfernt worden sein und verschwand auf Nimmerwiedersehen über den „großen Teich“.
Die arg lädierte Königskette lag zerrissen und nur noch mit einem geringen Rest an Medaillen auf der Straße. Frau Klauke–Becker erkannte sofort die Situation, holte die Königskette von der Strasse und versteckte diese zu Hause im Klavier, bis sich die Zeiten wieder beruhigten.
Als Amtsinsignien stiftete, nachdem 1947 das erste Schützenfest nach dem Kriege gefeiert wurde, der jeweilige König eine entsprechende Medaille, versehen mit dem Jahr seiner Regentschaft.
Zum Zeitpunkt dieser Ausarbeitung konnte die Königskette um 60 Medaillen erweitert werden.
Die Texte dieser Medaillen sind verschiedenster Art. Außer dem Namen des Königs und dem Jahr der Regentschaft, bleibt es jedem überlassen, weitere Texte oder Sprüche hinzuzufügen. Oft wird ein Bezug zum Beruf des Königs hergestellt. Auch sind die Hobbys der Regenten öfters ein Thema oder auch die Einstellung des Königs zur Gesellschaft, zum Miteinander und zum Feiern wird auf diesen Plaketten eingraviert. Auch die optische Aufmachung und die Größen dieser Erinnerungsstücke weichen erheblich voneinander ab.
Durch die Vielfalt aller Plaketten ist eine äußerst interessante und umfangreiche Kette entstanden. Ausgestellt werden die Königs- und die Historische Kette nach den Schützenfestzügen in einem Schaukasten, welcher vor einiger Zeit eigens für diesen Zweck angeschafft wurde.
Gerade wenn ältere „Semester“ diese Ketten mit den Königsmedaillen studieren, werden Schützenfeste, die vor vielen Jahren gefeiert wurden, wieder lebendig.
Oft beginnt dann eine Unterhaltung mit: Weißt Du noch, als ... .
Interessant ist es immer wieder für jüngere Jahrgänge, diesen Erzählungen und Geschichten zuzuhören.